Parlament des Kirchenkreises tagt in Hoya: Besuch von Regionalbischof Friedrich Selter und Berichte aus den Arbeitsbereichen
„Ich erlebe hier einen lebendigen evangelischen Kirchenkreis mit fröhlichen Gemeinden“, sagt Friedrich Selter schmunzelnd. Der Regionalbischof ist derzeit zur Visitation im Gebiet, schaut sich die Arbeitsbereiche und Aktionsfelder im Kirchenkreis an. In der vergangenen Woche war er auch zu Gast in der Kirchenkreissynode, dem Parlament des Kirchenkreises Syke-Hoya, und berichtete vor den Delegierten im Gemeindehaus Hoya von seinen ersten Eindrücken.
Er habe in den zurückliegenden zwei Wochen Gemeinden, Einrichtungen und Gruppen besucht und zahlreiche Gespräche mit haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden geführt, berichtete Friedrich Selter den gut 50 Anwesenden. „Wir haben hier einen Flächenkirchenkreis. Das bedeutet, dass alle weite Wege zurücklegen müssen, wenn sie in bestimmten Gruppen zusammenkommen.“ Er sei gespannt darauf, wie im Gebiet künftig Zentralisierungen funktionieren. „Und insgesamt müssen wir uns natürlich auch zunehmend fragen, welche Aufgaben von hauptamtlichen Kräften erledigt werden können und welche von Ehrenamtlichen vor Ort.“
Deutliche Worte fand der Regionalbischof für den Bereich der Jugendarbeit im Kirchenkreis: „Das ist ein wichtiges Feld, in dem hier sehr gute Arbeit geleistet wurde.“ Er sei beispielsweise sehr gespannt auf die geplante Jugendkirche in Bruchhausen. „Aber um weiterhin gute Jugendarbeit machen zu können, müssen die beiden vakanten Diakon*innenstellen schnell wieder besetzt werden. Dafür müssen wir alles tun.“
Anschließend gab Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder einen Bericht zum aktuellen Zustand des Kirchenkreises. „Die Mitgliederzahlen sind in den letzten fünf Jahren jährlich um circa 2,6 Prozent gesunken. Doch auch wenn die nächsten Jahre viele Einschnitte und Veränderungen mit sich bringen werden, ist es erfreulich zu sehen, dass in vielen Arbeitsfeldern in den Gemeinden und im Kirchenkreis eine Aufbruchstimmung zu spüren ist und neue Ideen umgesetzt werden.“ Er verwies dabei auf erfolgreiche neue Veranstaltungs- und Gottesdienstformate, auf das große Engagement von Ehrenamtlichen, seit diesem Jahr auch im Bereich der Seelsorge, sowie auf neue Impulse in der Jugendarbeit und bei den Social-Media-Aktivitäten.
Da die Amtszeit der derzeitigen Synode im Dezember endet, nutzten die Ausschüsse nochmal die Gelegenheit, eine Bilanz der vergangenen sechs Jahre zu ziehen.
Für den Kinder-, Jugend- und Bildungsausschuss berichtete Diakon Florian Elsner: „Mit drei Diakon*innenstellen und einem Pastor, der mit einem Stellenanteil als Kreisjugendpastor mitarbeitet, ist dieser Bereich in den vergangenen Jahren sogar gewachsen. Da seit diesem Monat aber zwei der drei Diakon*innenstellen vakant sind, muss der Kirchenkreis jetzt kreativ bei der Besetzung werden.“
Mit Blick auf das derzeit oben aufliegende Thema“ Prävention Sexualisierter Gewalt“ in allen Arbeitsbereichen des Kirchenkreises forderte Elsner die Anwesenden auf, die Schutzkonzepte in den Gemeinden und Einrichtungen aktiv zu leben und ständig weiterzuentwickeln.
Sehr aktiv war der Kirchenkreisjugendkonvent in der zu Ende gehenden Amtszeit. Die ehrenamtlich Engagierten Juliane Schwecke und Hilke Hopmann berichteten von einer aktualisierten Satzung, einem neuen Logo und einem umfangreichen Programm, das gut angenommen wurde. Dazu gehörten u.a. zahlreiche Freizeiten, Veranstaltungen und Jugendgottesdienste, Schulungen für Teamer und Jugendleiter, ein riesiger Festball für Konfirmierte aus dem gesamten Gebiet und viele Spiel-, Spaß- und Freizeitangebote. „Wir hoffen sehr, dass die beiden Diakon*innenstellen schnell besetzt werden können, damit unsere so erfolgreich begonnene Arbeit nicht wieder einschläft“, betonte Juliane Schwecke.
Mit vielen Aufgabenfeldern hat sich der „Ausschuss für Partnerschaften, Brot für die Welt und Eine Welt“ in den vergangenen sechs Jahren befasst. Vorsitzender Walter Bellingrodt berichtete von zwei gut laufenden „Weltläden“ in Vilsen und Hoya. Die Partnerschaftsarbeit mit Mato Grosso in Brasilien gebe es bereits seit mehr als 30 Jahren. Die Zahl der Engagierten in diesem Bereich sei aber derzeit rückläufig. Die „Tschernobyl-Aktion“, ein normalerweise einmal im Jahr stattfindender Austausch, kann derzeit nicht durchgeführt werden. Dies hänge vor allem mit dem Krieg in der Ukraine zusammen. „Ich hoffe, dass sich in der neuen Kirchenkreissynode wieder ein Ausschuss bildet, der diese wichtigen Aufgabenfelder weiterführt“, bekräftigte Bellingrodt.
Über die Arbeit der Kirchenmusikstiftung berichtete schließlich noch Kreiskantor Ralf Wosch. „Im Kirchenkreis gibt es derzeit 66 musikalische Gruppen. 29 davon werden jährlich mit insgesamt 19.800 Euro durch die Kirchenmusikstiftung unterstützt“, erklärte Ralf Wosch in seinem Bericht und gab einen Überblick über das große, vielfältige musikalische Angebot im Kirchenkreis.
Die nächste Kirchenkreissynode ist am 12. November 2024.