'

Kirchenkreis freut sich über unerwarteten „Doppelwumms“

Nachricht 23. Juni 2024

Ein neues Pastorenpaar kommt im Juli: Tabea Speisekorn wird Pastorin im Pfarrteam im Hoyaer Land, Lucas Pfannkuche übernimmt Pfarrstelle in Martfeld-Schwarme

„Uns gefällt dieser ländliche Charakter hier sehr. Wir freuen uns auf die Menschen, die Region und den schönen Garten des Schwarmer Pfarrhauses“, sagen Tabea Speisekorn und Lucas Pfannkuche.

In Zeiten krachenden Fachkräftemangels im Pfarramt freut sich der Kirchenkreis Syke-Hoya über einen unerwarteten „Doppelwumms“. Ein junges Pastoren-Ehepaar kommt und beendet damit gleich zwei Vakanzen. Die eine im Pfarrteam des Kirchengemeindeverbands Grafschaft Hoya. Die andere in den Kirchengemeinden Martfeld und Schwarme. Pastorin Tabea Speisekorn und Pastor Lucas Pfannkuche können bereits im Juli anfangen – und sie freuen sich auf die Arbeit, die Menschen und auf das Leben auf dem Land.

Regionalbischof Friedrich Selter kommt dann innerhalb kurzer Zeit gleich zweimal in den Kirchenkreis, um die beiden in feierlichen Ordinationsgottesdiensten ins Amt einzuführen. Tabea Speisekorn wird am Sonntag, 7. Juli, um 15 Uhr in der Kirche in Hassel ordiniert und anschließend das Pfarrteam im Hoyaer Land verstärken. Sie soll dort das regionale Pfarramt in der Kirchengemeinde Hassel vertreten und zusammen mit Pastorin Astrid Lier in der Gesamtkirche Hoya-Hilgermissen arbeiten. Als regionale Aufgabe im Kirchengemeindeverband wird sie mit dem Schwerpunkt „Arbeit mit Familien“ beginnen.

Lucas Pfannkuche übernimmt als Nachfolger von Pastorin Meike Müller den Bereich Martfeld-Schwarme. Seine Ordination ist für Sonntag, 11. August um 15 Uhr in der Catharinen-Kirche Martfeld geplant.

Wohnen werden die beiden im Schwarmer Pfarrhaus.

Tabea Speisekorn ist 28 Jahre alt und kommt gebürtig aus Neustadt am Rübenberge. Schon als Jugendliche wirkte sie in der Kinderkirche mit und gestaltete Kindergottesdienste im Team. „Als Kind konnte ich mir gut vorstellen, Grundschullehrerin zu werden, denn ich liebe die Arbeit mit jungen Menschen“, erzählt sie. „Familien und Kinder, von der Kita bis zum Kindergottesdienst liegen mir besonders am Herzen. Und auch die Arbeit mit Konfis.“
Ihr Engagement in einem diakonischen Projekt, für das sie eine junge Familie betreute, lenkte ihren Weg schließlich in den Pfarrberuf: „Daraus wuchs mein Wunsch, in einem sozialen Beruf zu arbeiten. Darum habe ich mit dem Theologiestudium begonnen, um Pastorin zu werden.“

Lucas Pfannkuche stammt aus einem kleinen Dorf bei Kassel und wurde mit 18 Jahren in den Kirchenvorstand seiner Heimatgemeinde gewählt. „Vor allem durch diese Arbeit und die Unterstützung des Ortspastors bin ich zum Theologiestudium gekommen“, sagt der 29-Jährige. Ursprünglich hatte er einen anderen Berufswunsch: „Ich wollte immer Landwirt werden und habe neben dem Theologiestudium auch einige Jahre Agrarwissenschaften studiert.“ Schließlich entschied er sich aber doch fürs Pfarramt.
Er habe in der Ausbildung als Vikar und bei den Gemeindepraktika besonders die Arbeit mit älteren Menschen schätzen gelernt, berichtet der junge Pastor. „Andachten im Pflegeheim, Begleitung und Gespräche, Kaffeeklatsch und der Besuch zu Jubiläen – das mache ich gerne.“

Aber natürlich seien sie nicht nur an Senioren oder Kindern, Jugendlichen und Familien interessiert, betonen beide lachend. „Wir mögen diese große Vielfalt in unserem Beruf – die Begegnung mit allen Altersgruppen und allen Lebens­umständen. Das macht für uns den Pfarrberuf so schön. Und diese Freude, die wollen wir uns immer bewahren.“

Tabea Speisekorn ist es wichtig, dass Kirche „nah bei den Leuten ist. Dass sie für die Menschen vor Ort da ist und sich an ihren Bedürfnissen orientiert. Nur so kann Kirche zeigen, welche Relevanz ihre Arbeit auch heute für die Gesellschaft hat.“

Beim Studium in Göttingen lernte das Paar sich kennen und heiratete.
Tabea Speisekorn machte ihr Vikariat in Nienburg-Erichshagen. Lucas Pfannkuche seins in Neustadt-Bordenau/Poggenhagen.

Als frisch ausgebildeten Pastor*innen stehen den beiden nun alle Türen offen. Aber sie fühlten sich gleich beim ersten Besuch in der Region der Samtgemeinden Hoya und Bruchhausen-Vilsen wohl. „Schon bei der Autofahrt durch die Gegend sind uns die weite Landschaft und die schönen Orte aufgefallen. Uns gefällt dieser ländliche Charakter sehr. Die Menschen vor Ort, ihre Spontanität und ihre Offenheit haben uns überzeugt. Hier hatten wir gleich den Eindruck, willkommen zu sein. Natürlich ist vieles für uns noch neu. Aber wir freuen uns sehr, die Menschen und die Region kennenzulernen!“

Ihre Freizeit verbringen die beiden gerne draußen: „Wir sind totale Naturliebhaber und gespannt darauf, die Wege, Wiesen und Wälder hier zu erkunden. Wir mögen Gartenarbeit, gemeinsames Kochen, die Nordsee und schöne alte Dinge. Und wir verbringen gern Zeit mit unseren Tieren. Wir haben Hühner, Bienen und einen Hund – und die freuen sich auch schon auf den schönen Pfarrgarten in Schwarme.“

Miriam Unger