Parlament des Kirchenkreises Syke-Hoya tagt in Hoya / Diakonie und Kirchengemeinden bauen Projekte und Hilfsangebote zur Energiekrise aus / Pauschalen für Vakanzen und Ehrenamtliche beschlossen
KIRCHENKREIS (miu). Eigentlich stand der Besuch des Regionalbischofs auf dem Programm. Aber Friedrich Selter hatte auf dem Weg zur Tagung der Synode einen Wildunfall. Doch auch ohne seinen Vortrag hatte das Parlament des evangelischen Kirchenkreises Syke-Hoya im Gemeindesaal in Hoya viel zu hören, zu besprechen und zu beschließen. Das Hauptthema des Abends: Die Auswirkungen der Energiekrise.
Am stärksten sind die Probleme in den sozialen Diensten des Kirchenkreises sichtbar – in den Hilfs- und Beratungsangeboten der Diakonie. „Ob es in der Schuldnerberatung oder der allgemeinen Kirchenkreissozialarbeit ist; in der Sucht-, Familien-, Jugendberufs- oder Flüchtlingshilfe: Im Moment haben wir kein Beratungsgespräch, in dem es nicht um die Not geht, die gestiegene Energiekosten verursachen“, berichtet Marlis Winkler. Die Geschäftsführerin des Diakonischen Werks Diepholz-Syke-Hoya hatte die Problematik schon früh kommen sehen und versucht, mit ihrem Team zusätzlich zum bisherigen Angebot schnell weitere Hilfen zu schaffen. Parallel zur Personalsuche, die durch den Fachkräftemangel in der Sozialen Arbeit derzeit enorm schwer ist, wurden pensionierte Kolleg*innen zur Unterstützung aktiviert, um zügig noch mehr Betroffenen qualifizierte Haushalts- und Schuldenberatung anbieten zu können.
Für den Ausbau der Angebote hilft derzeit besonders die durch die Energiepauschale verursachte Mehreinnahme von Kirchensteuermitteln. Landeskirche und Kirchenkreis leiteten das Geld direkt an die Diakonie weiter mit dem Auftrag, es in dieser Krisensituation gezielt für die Schwächsten einzusetzen. „Wir investieren aber nicht in Einzelfallhilfen, weil das nur ungerecht sein kann angesichts der großen Zahl von Bedürftigen hier in der Fläche“, erklärt Marlis Winkler, „sondern in Personal und Projekte, die so vielen Betroffenen wie möglich helfen können.“
Auch die Gemeinden im Kirchenkreis arbeiten mit und organisieren Angebote, die für Menschen in Not in diesem Winter hilfreich sein können. „Es sind gute Ideen zusammengekommen“, findet Marlis Winkler. Bei den meisten Projekten handele es sich um niedrigschwellige Treffpunkte in warmen Räumen, die den Gästen ein kostenfreies Angebot machen. Die Kirchengemeinde Syke-Barrien lädt beispielsweise montags ab 11 Uhr zum gemeinsamen Kochen und Essen im „Hachehuus“ ein. Für die Weihnachtsferien sind Filmvorführungen für alle Generationen geplant – pro Tag sollen ein bis zwei Filme aus den verschiedensten Genres gezeigt werden. Die Kirchregion Eystrup-Hassel-Haßbergen lädt sonntags zu Suppe und Heißgetränken ein und nachmittags zu Kaffee- und Kuchen-Gottesdiensten in warmen Gemeindehäusern.
„Wir müssen unsere Türen aufmachen, aber auch aktiv rausgehen und gucken, wo Menschen sind, die Unterstützung brauchen, und wie wir ihnen helfen können“, appelliert die Diakonie-Chefin. „Das ist unsere gesellschaftliche Aufgabe. Wir machen schon viel, aber die große Welle, was durch die Kostensteigerungen alles noch auf die Menschen zukommt, erwartet uns erst am Anfang des neuen Jahres. Also lassen Sie uns im Kirchenkreis noch mehr gute, bunte, vielfältige Lösungen finden, um Hilfsangebote zu machen!“ Neue Ideen und Anträge für eine Projektförderung nimmt das Diakonische Werk Diepholz-Syke-Hoya entgegen.