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Bericht von der Landessynode

Nachricht Hannover, 27. Februar 2020

Leonie Töpperwien hat ihre erste Synodentagung hinter sich

„Ganz schön beeindruckende Atmosphäre auf so einer Synode" – das fanden am Donnerstagabend übereinstimmend Leonie Töpperwien (Bruchhausen-Vilsen) und Henning Enge (Georgsmarienhütte). Beide sind als Vertreter*in aus dem Sprengel Osnabrück neu in die 26. Synode gewählt worden. Es ist 19.00 Uhr und der erste Synodentag liegt hinter ihnen. Auf einen „richtig schönen Einführungsgottesdienst“ in der Marktkirche folgte die Vorstellung der in der Synode vertretenen Institutionen, ihrer Aufgaben und „Gesichter“ im Tagungssaal des Henriettenstifts. Den ganzen Nachmittag über haben die beiden großen Synodalgruppen Offene Kirche (GOK) und Lebendig – vielfältig – Kirche (LVK) getagt und u.a. die Aufteilung auf die verschiedenen Fachausschüsse besprochen. Um 18:30 Uhr haben sie den neuen Vorstand der Synode gewählt – in offener Abstimmung, einstimmig und paritätisch besetzt. Wiedergewählt wurden Dr. Matthias Kannengießer zum Präsidenten der Synode sowie Wencke Breyer als 1. Vizepräsidentin (beide Hannover).

Leonie Sophie Töpperwien aus dem Kirchenkreis Syke-Hoya ist mit 18 Jahren die jüngste Synodale der 26. Synode. In der Kirchengemeinde Bruchhausen-Vilsen macht sie aktuell ihr Freiwilliges Soziales Jahr. Als „spontaner Typ“ sei sie von Pastorin Anja von Issendorf auf eine Kandidatur für die Landessynode angesprochen worden – als Vertreterin für die Gruppe der Ehrenamtlichen. Henning Enge aus Georgsmarienhütte ist für die Berufsgruppe der Diakon*innen in die Synode gewählt worden.

Wie im Bundestag

Beide kennen Gremienarbeit aus der Jugendarbeit. Ihr gemeinsamer erster Eindruck: „Ganz schön beeindruckende Atmosphäre“. Die parlamentarische Sitzordnung mit Präsidium, Bischofsrat, Landeskirchenamt, Synodalbüro und Presse, zugewiesene Plätze mit Namensschild und Unterlagen, die Anredeform „Hohe Synode“, Aufstehen und ans Mikro treten für Wortmeldungen – das erinnert beide an Sitzungen des Bundestages. „Man bekommt schon das Gefühl, hier viel mit entscheiden zu können und ich freue mich, Teil dieser Gruppe zu werden und viele neue Menschen kennen zu lernen“, sagt Leonie Töpperwien, die in die Ausschüsse „Jugend“ und „Öffentlichkeitsarbeit“ gewählt wurde. „Auf uns „Neue“ wurde sehr geachtet und wir wurden in den Gruppen sehr offen aufgenommen“.

Andere Perspektive

„Man spürt die Verantwortung für die gesamtkirchliche Perspektive. Das ist anders, als der bisher gewohnte Blick „nur“ auf die eigene Gemeinde oder den Kirchenkreis“, bemerkt Henning Enge am ersten Abend. „Kirche ist mehr, als Kirche vor Ort“. Durch den Einführungsgottesdienst fühle er sich „gut aufgehoben und getragen von der Gemeinschaft der Synodalen“. Enge freut sich darauf, den Horizont kirchlicher Arbeit erweitern und etwas mitgestalten zu können. Er wurde in den Fachausschuss „Umwelt und Bau“ gewählt und will dort das Thema Nachhaltigkeit breiter einbringen, z.B. durch Nachhaltigkeit im Beschaffungswesen. "Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung, das ist schonl lange mein Thema", sagt Enge. Auch er freut sich über die zugewandte, offene Atmosphäre, die er zum  Auftakt der Synode wahrgenommen hat. Und er hofft, dass er sich selbst genügend Zeit für die Vorbereitung der Sitzungen einräumen wird. „Das sieht nach viel Arbeit aus“, befanden beide – und da wissen sie bereits, dass sich der Umfang der Sitzungsunterlagen auf der nächsten Tagung im Juli mindestens verdoppeln wird.

Zum Hintergrund

Die neu gewählte 26. Landessynode der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers hat sich von Donnerstag, 20. Februar, bis Samstag, 22. Februar 2020, zu ihrer konstituierenden Tagung im DIAKOVERE Henriettenstift in Hannover getroffen. In dem Eröffnungsgottesdienst am Donnerstag in der Marktkirche Hannover hatte Landesbischof Ralf Meister die 80 Mitglieder der Landessynode in ihr Amt eingeführt. Die Amtszeit der 26. Landessynode begann am 1. Januar 2020 und dauert sechs Jahre.

Zahlen, Daten, Fakten

Die neue Landessynode ist jünger und weiblicher als die vorherige. Das Durchschnittsalter der Synodalen liegt bei 48,3 Jahren – zuvor waren es 53 Jahre. Erstmals sitzen zudem mehr Frauen als Männer in dem Kirchenparlament: Von den 80 Synodalen sind 38 Männer (47,5%) und 42 Frauen (52,5%). Der vorherigen Synode gehörten 33 Frauen und 42 Männer an. 13 Mitglieder der aktuellen Synode sind 30 Jahre alt oder jünger, neun von ihnen sind unter 27 Jahren alt. Eine Synodale ist zum Zeitpunkt der Synode noch 18 Jahre alt, der älteste Synodale ist Horst Hirschler mit 86 Jahren. Die Synodalen decken ein breites berufliches Spektrum ab: Es sind unter anderem Ärzte, Ingenieure, eine Ergotherapeutin, eine Immobilienkauffrau und eine Chemikerin vertreten.

Öffentlichkeitsarbeit Sprengel Osnabrück / Pressestelle Landeskirche