Auf dem Weg in die Zukunft

„Phantasie“ war ein viel verwendeter Begriff in der Sitzung der Kirchenkreissynode am Mittwoch, dem 26. Februar in Syke. Geändertes Kirchenrecht bescherte dem bisherigen Kirchenkreistag einen neuen Namen, den selbst Hans Bockhop als Vorsitzender noch nicht vollständig verinnerlicht hatte. Die Inhalte blieben dagegen wie bisher. Zentrales Thema des Abends „Auf dem Weg in die Zukunft – Prozesse für die Weiterentwicklung der Kirche in unserer Region“. Vorbereitet durch den Stellenplanungsausschuss und den Kirchenkreisvorstand waren die Mitglieder aufgerufen, „frei von wirtschaftlichen und personellen Zwängen, bei sinkenden Ressourcen der Phantasie freien Lauf zu lassen“, wie es Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder in seinen Einführungsworten bezeichnete. Pastor Thies Jarecki gab als Vorsitzender des vorbereitenden Ausschusses dann schon einmal ein Beispiel für phantasievolles Herangehen ans Thema. Da war dann von Ehrenamt, aber auch von Event- und Gemeindemanagern zu hören, die zielgruppenorientierte Angebote unterbreiten, die man sich heute kaum vorstellen kann. Um einen Einstieg zu bekommen, beschäftigten sich die Synodalen in zufällig zusammengestellten Runden mit unterschiedlichen Fragestellungen. Ein lebhafter und einigen Teilnehmern zu kurzer Austausch an den Tischen folgte. Man verständigte sich abschließend einstimmig darauf, die Thematik in den sieben Regionen des Kirchenkreises vertieft zu bearbeiten. Pro Region soll in wenigstens drei Zukunftsworkshops mit Beteiligten eine passgenaue Perspektive erarbeitet werden. Parallel dazu entwickeln Handelnde in den Bereichen Jugendarbeit, Kirchenmusik, Ehrenamt und Friedhöfe eigene Vorstellungen für ihre speziellen Segmente. Die Konferenz der Pastoren und Diakone im Kirchenkreis wird gehört. Im November nimmt sich die Kirchenkreissynode dann einen ganzen Samstag Zeit, die Ergebnisse zusammenzufassen und danach konkrete Maßnahmen auf den Weg zu bringen.

Reisebericht aus Mato Grosso

Breiten Raum nahm im Sitzungsverlauf dann auch ein sehr persönlicher Reisebericht ein, den Teilnehmer des im letzten Jahr stattgefundenen Partnerschaftsbesuchs in Brasilien abgaben. Pastorin Anke Orths und Birthe Wigger berichteten zusammen mit Elena und Ulrich Lenk aus der Region Mato Grosso, einem Bundesstaat im Landesinnern von Brasilien, mit einer Fläche größer als Deutschland. Abseits touristischer Pfade, untergebracht in Familien, erlebte die Gruppe brasilianisches, christliches Leben. Der Wunsch, auch mit indigenen Bewohnern in Kontakt zu kommen, stieß zwar nicht unbedingt auf Begeisterung bei den Gastgebern, wurde aber dennoch erfüllt. Wenn wir hier beim Klimaschutz über den Kahlschlag des Regenwaldes diskutieren, betrifft es dort die Lebensgrundlage von Teilen der Bevölkerung. Der Besuchergruppe gelang es, den Funken der Begeisterung auch auf die Sitzungsteilnehmer in Syke überspringen zu lassen. Das Thema fand seinen Abschluss in einem gemeinsam gesungenen brasilianischen Kirchenlied.

Neuordnung der Krankenhausseelsorge

Weitere Themen der Tagesordnung waren die Neuordnung der Krankenhausseelsorge im Landkreis Diepholz sowie eine neue Geschäftsordnung. Die bisherigen Stellenanteile für Krankenhausseelsorge in den Kirchenkreisen Diepholz und Syke-Hoya werden aufgestockt und zusammengelegt. Künftig steht für die Krankenhäuser in Diepholz, Sulingen und Bassum eine volle Pastorenstelle zur Verfügung.

Horst Meyer, Kirchenamt Sulingen