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Kirchenkreistag in Hoya beschäftigt sich mit Jugendarbeit

Nachricht Hoya, 12. November 2019

Jugendkonvent bringt sich ein

Manchmal braucht es den Anstoß – das dachten sich die Mitglieder Jugendkonventes im Kirchenkreis. Fast fünfzig junge Menschen kamen zur Sitzung des Kirchenkreistages und stellten ihre Forderungen vor: Die ausstehende Wiederbesetzung des Kreisjugendwartes, einen Bulli, Räumlichkeiten und Ansprechpartner vor Ort, die mehr als nur einen geringen Stellenanteil für Jugendarbeit haben.

Ole Gröger, der Vorsitzende des Jugendkonventes unterstrich mit einer Videoeinspielung, dass diese Forderungen nicht nur für die Zukunft gedacht sind, sondern einen ganz aktuellen Bedarf darstellen.

Manchmal braucht es den Anstoß und nach Beratung mit dem Vorsitzenden des Finanzausschusses stimmten die Delegierten des Kirchenkreistages einstimmig, den Stellenplan für Jugendarbeit auszuweiten.

Die Jugendlichen verließen nach diesem Tagesordnungspunkt jedoch nicht die Sitzung, sondern nutzten ihr Kommen um die Arbeit des Gremiums näher kennen zu lernen. Und dafür mussten sie sich durch schier endlose Zahlenkolonnen kämpfen, denn Herr Scibbe stellte den Jahresabschluss des Finanzausschusses vor. Und dabei gab es gute wie schlechte Neuigkeiten. Die Gute war die Ausschüttung von Kirchensteuern, die in den letzten Jahren des wirtschaftlichen Aufschwunges unerwartet hoch waren. Die schlechte Nachricht war der Blick auf die Austrittzahlen junger Erwachsener, deren Altersgruppe die zukünftigen Einnahmen bestimmen wird.

Und so wurden die Mehreinnahmen von 2017 und 2018 nur zur Hälfte an die Gemeinden weitergereicht, während die andere Hälfte einem Rücklagenfond zugeschlagen wurde um die in Zukunft anstehenden Kürzungen im Bereich Personal abfangen zu können.

Der letzte große Punkt der Tagesordnung betraf die Syker Tafel. Seit 15 Jahren werden von 130 Ehrenamtlichen an drei Stellen im Kirchenkreis Lebensmittel an zur Zeit 1600 Bedürftige ausgegeben. 31.000 Stunden Arbeit kommen da im Jahr zusammen.  Die städtische Gemeinde will nun das angemietete Gebäude, in dem die Hauptarbeit der Tafel verrichtet wird, veräußern. Alternativen konnten trotz intensiver Suche nicht gefunden werden. Superintendent Schröder schlug vor, das Gebäude am Feuerwehrturm zu erwerben, damit die Tafel weiterhin arbeiten kann. Da auch die Stadt ein Interesse an der Tafel hat, liegt der Kaufpreis im Rahmen des Finanzierbaren.

Auch dieser Antrag wurde einstimmig beschlossen.

Verabschiedet wurde an diesem Tag auch Lothar Dreyer, der mit 37 Dienstjahren bis dahin dienstälteste Pastor des Kirchenkreises. Nach mehreren Jahrzehnten als Gemeindepastor in Asendorf und zuletzt als Springer im Kirchenkreis verlässt er die Region in Richtung Peine. Begrüßt wurde auch sein Nachfolger auf der Springerstelle, Pastor Florian Schwarz, der zuletzt in Zeven tätig war.

Die Jugendlichen, die nach der Sitzung noch vor der Tür zusammenstanden betonten den guten Eindruck, den sie von der Arbeit des Kirchenkreistages bekommen haben. Hans Bockhop, Vorsitzender des Kirchenkreistages freute sich über diese Rückmeldung, betonte aber, dass die Sitzungen nicht immer mit allein einstimmigen Ergebnissen auseinandergehen.