Herzlich willkommen: Das gilt nicht nur für Bewohner, sondern ganz ausdrücklich auch für ihre Familie, Freunde und anderen Besuch, betonen Hospizleiterin Petra Brackmann (links) und Geschäftsführerin Dr. Claudia Kemper.
Innerhalb weniger Monate hatten Handwerker aus der Region die Vision nach den Plänen des Architekturbüros Himmelthür baulich umgesetzt. Erster Spatenstich auf dem Gelände an der Wiesenstraße in Sulingen Der Bau verlief reibungslos. Wir haben nicht nur den zeitlichen, sondern auch den finanziellen Rahmen eingehalten“, freut sich Kemper. Der Palliativ-Stützpunkt brachte 20 Prozent Eigenkapital in das 2,3 Millionen Euro teure Projekt ein, Zuschüsse gewährten der Landkreis Diepholz (300.000 Euro), der Landkreis Nienburg (100.000 Euro), die „Aktion Mensch“ (300.000 Euro) sowie die Klosterkammer Hannover (100.000 Euro). Darüber hinaus gingen zahlreiche Spenden von Vereinen, Organisationen und Privatpersonen ein.
Den Bedarf für ein stationäres Hospiz im Landkreis Diepholz hatten die Verbände der gesetzlichen Krankenkassen festgestellt. Vergleichbare Einrichtungen sind zwischen 40 und 50 Kilometer entfernt. Der Standort Sulingen liegt mitten im „weißen Fleck“ der Hospiz-Landkarte. Nachfrage und Bedarf nehmen seit Jahren zu, „darum war es uns wichtig, hier ein regionales Angebot zu schaffen“, so Kemper. Das Einzugsgebiet umfasst die Landkreise Diepholz und Nienburg; Anfragen gibt es aber auch schon aus den Städten Bremen und Minden.
Gemäß der gesetzlichen Regelung ist das Hospiz eine rechtlich und organisatorisch eigenständige Einrichtung, in der Schwerstkranke aufgenommen werden können, mit absehbarem Lebensende finden hiereinen würdigen Lebens(Schutz)Raum.
Die Belegschaft bereitet sich schon seit Monaten auf ihre Aufgaben vor. „Wir haben ein wirklich engagiertes Team zusammenbekommen“, freut sich Geschäftsführerin Kemper: „Die Mitarbeitenden haben sich ganz bewusst für die Hospiz-Arbeit und dieses Projekt entschieden – man merkt das ganz deutlich an ihrer Motivation und der guten Stimmung, die im Haus herrscht.“
Bis Oktober sollen alle 18 Vollzeitstellen besetzt sein. Und Einrichtungsleiterin Petra Brackmann ist optimistisch, dass das klappt: „Wir haben die Stellen bislang gar nicht ausschreiben müssen – es sind von Anfang an Menschen auf uns zugekommen, die Lust haben, in diesem Projekt mitzuarbeiten und es mitzugestalten.“ Neben Pflege- und Hauswirtschaftspersonal gehören medizinische Fachkräfte und Therapeuten zum Team, das die Bewohner und ihre Angehörigen begleitet. „Jeder mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Fähigkeiten“, sagt Petra Brackmann.