Dietrich Wimmer stellt in seiner Musik-Kulturreihe „Orgel Schätze 2018“ herausragende Instrumente aus der Region vor
KIRCHENKREIS (miu). Es sollte eine einmalige Sache sein. Alles andere wäre ja auch Wahnsinn. Davon war Dietrich Wimmer felsenfest überzeugt, als er 2011 das Projekt „Orgel-Schätze“ umsetzte. Eine aufwendig organisierte, anspruchsvolle Musik- und Kulturreihe mit touristischem Beiprogramm und dem Hauptanliegen, einem breiten Publikum besondere Kirchenorgeln aus der Region vorzustellen mit all ihren klanglichen Möglichkeiten und Eigenheiten. Wer den umtriebigen Kirchenmusiker aus Bruchhausen-Vilsen kennt, der weiß aber auch: Wahnsinn ist für ihn kein Ausschlusskriterium. Die Bereitschaft, viel Arbeit, Energie und Herzblut in besondere Musikprojekte zu stecken, lodert eigentlich permanent in ihm – und es dauert nie lange, bis der Tatendrang wieder aus ihm herausbricht.
So war es auch mit den „Orgel-Schätzen“: Die Serie fand nicht nur großen Zulauf aus dem gesamten Landkreis; es bildete sich sogar ein Fanclub, der zu jedem Konzert der Reihe kam und am Ende des Projekts hartnäckig auf eine Wiederholung drängte.
Dietrich Wimmer lehnte höflich ab. Nach zwei Jahren hatten die Quengler ihn aber doch soweit: „Also gut, EIN letztes Mal noch! Ein paar interessante Orgeln gibt‘s ja schon noch in der Gegend…“
Tatsächlich sind es ein paar mehr. Also folgte ein zweites letztes Mal. Ein drittes letztes Mal… Ein viertes… Nun ist es also das fünfte – „und angesichts des Aufwands“, sagt Dietrich Wimmer, „bin ich auch jetzt gerade wieder der Meinung, dass es dieses Mal das letzte ist…“ Seine Projektpartner, der Künstler Wilfried Lehnert aus Stuhr und die beiden jungen Saxophonistinnen Alissa Bremer und Lene Clausen, lachen schallend.
Am 4. März geht’s in Haßbergen los mit den „Orgel-Schätzen 2018“. Danach folgen die Veranstaltungsorte Leeste, Twistringen, Vilsen und Wechold. Das letzte Konzert ist am 14. Oktober in Bücken.
An allen sechs Terminen gibt es in den gastgebenden Kirchengemeinden ab 15 Uhr ein Programm mit Unterhaltung und Aktionen, Kunstwerken von Wilfried Lehnert, Kaffee und Kuchen. Die Gäste können ungewöhnliche Instrumente ausprobieren und die jeweilige Orgel, ihre Geschichte und Besonderheiten kennenlernen. Um 17 Uhr beginnt dann immer das Konzert.
Dietrich Wimmer hat zu jedem ein anderes musikalisches Ensemble aus der Region eingeladen, das zum Kircheninstrument passt: „In der kleinen Marienkirche in Haßbergen haben wir zum Beispiel eine Orgel, die zweistöckig angelegt, aber nicht nur von ihrer Architektur her interessant ist. Die tiefen Töne verbreiten sich schnell im Raum, die kleinen Orgelpfeifen mit den hohen Frequenzen stehen nah an der Gemeinde und sind dadurch schön deutlich zu hören. Mit dieser Orgel harmoniert der zarte Klang von Blockflöten ganz besonders. Während zur großen, mächtigen Orgel in der Cyriakus-Kirche in Vilsen kräftige Blechbläser optimal passen. Und zur mitteltönigen, sehr klangfarbigen Barockorgel im Bücker Dom ein historisches, ungewohntes Instrument wie der Dulzian.“
DIE TERMINE:
4. März: Marienkirche in Haßbergen
mit dem Blockflötenensemble „Piepenköppe“ aus Wechold
8. April: Marienkirche in Leeste
mit dem Querflötenorchester „Neusilber“ aus von der Kreismusikschule Syke
6. Mai: Martin-Luther-Kirche in Twistringen
mit den Saxophonistinnen Alissa Bremer (Riethausen) und Lene Clausen (Süstedt)
3. Juni: St. Cyriakus-Kirche in Vilsen
mit der Blechblasband „Brass Circle“ aus Haßbergen
23. September: St. Marien-Kirche in Wechold
mit dem Vokalchor „Kantorei“ aus Vilsen Circle“ aus Haßbergen
14. Oktober: Stiftskirche St Materniani et St. Nicolai in Bücken
mit den Musikern Stephan Schrader und Sebastian Lauckner von der Kreismusikschule Syke am Dulzian.
Und danach ist Schluss mit dem Projekt „Orgel-Schätze“. Sagt Dietrich Wimmer. Endgültig. Zumindest für die nächsten zwei Jahre.
Miriam Unger