KiTa-Leiterin Manuela Wilkens wird am 21. Mai in Nordwohlde von der Landessuperintendentin als Diakonin eingesegnet
Nordwohlde (miu). Manuela Wilkens ist Leiterin der evangelisch-lutherischen Kindertagesstätte „Arche Noah“ in Nordwohlde – und ab Sonnabend, 21. Mai, auch Diakonin. Am 21. Mai um 15 Uhr wird die 32-Jährige aus Stuhr von Landessuperintendentin Dr. Birgit Klostermeier in der Kirche in Nordwohlde eingesegnet.
Liebe Frau Wilkens, Sie sind ab Sonnabend offiziell Diakonin. Für alle, die mit der Bezeichnung gar nichts anfangen können: Was ist das für ein Beruf?
Diakone sind in der evangelischen Kirche sowas wie eine Schnittstelle zwischen Sozialarbeit und Verkündigungsauftrag. Die Arbeitsfelder sind ganz unterschiedlich – manche arbeiten in der Sozial- und Bildungsarbeit, andere in pflegerischen oder erzieherischen Tätigkeiten, in der Verkündigung des christlichen Glaubens, in der Seelsorge oder Beratung. Die Ausbildung dauert in der Regel drei bis fünf Jahre. Man benötigt als Qualifikation Vorerfahrungen in kirchlicher oder sozialer Arbeit und mindestens die Fachhochschulreife. Zur Ausbildung gehört eine Doppelqualifikation: Sowohl eine theologische als auch eine Ausbildung in einem staatlich anerkannten Sozial- oder Pflegeberuf. Als Diakon kann man in den unterschiedlichsten Einrichtungen und Bereichen der Pädagogik, der Sozialen Arbeit oder der Theologie arbeiten. Ob im Kindergarten oder in der Seniorenarbeit, in der Bildungsarbeit, in Kirchengemeinden oder in der Gemeinwesendiakonie – in jeder Ausprägung ist es immer ein Dienst am Menschen, von klein bis groß, im Zusammenhang mit dem christlichen Glauben. Wer mehr über die Ausbildung und den Beruf erfahren möchte, der sollte sich im Internet die Seite www.diakon-in-hannover.de anschauen, die bietet eine Menge Informationen.
Sie sind Leiterin einer evangelischen Kindertagesstätte und haben zusätzlich die Ausbildung zur Diakonin gemacht. Wie sind darauf gekommen?
Ich habe nach meiner Konfirmation in meiner Heimatkirchengemeinde in Weyhe begonnen, ehrenamtlich mitzuarbeiten – zunächst im Kindergottesdienst und in einer Kindergruppe. Im Laufe der Jahre kamen immer mehr Projekte dazu: Kinderbibeltage, Familien- und Jugendgottesdienste, Kinder- und Konfirmandenfreizeiten, verschiedene Kindergruppen, Ferienaktionen…
Da war es logisch und naheliegend für mich, eine Ausbildung zur Erzieherin zu machen. Während der Ausbildung merkte ich aber, dass ich noch mehr will – gerade in Bezug auf die religiösen Themen und Inhalte. Im Laufe meiner ehrenamtlichen Tätigkeit für die Kirche ist mein Glaube gewachsen. Außerdem hatte ich während der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen tolle Vorbilder in der Kirchengemeinde, die mich stark in diesem Wunsch beeinflusst und unterstützt haben.
Was wird in Ihrem (beruflichen) Leben nach dem 21. Mai anders werden?
Beruflich gesehen nicht so viel. Ich werde auch weiterhin als KiTa-Leiterin tätig sein. Das Wichtigste, was sich für mich persönlich ändert, ist, dass ich mich endlich offiziell Diakonin nennen darf. Nach Abschluss der Hochschule bin ich rein formal Diplom-Religionspädagogin; erst durch die Einsegnung der Landessuperintendentin darf ich den Titel Diakonin tragen. Dieser Akt hat für mich persönlich etwas von „Ankommen“. Und darauf habe ich lange hingearbeitet!
Miriam Unger