Gute Stimmung beim Kreisfrauentreffen in Neubruchhausen
NEUBRUCHHAUSEN. Auch in den allerschwersten Zeiten gibt es noch einen Grund, dankbar zu sein. Diese Erfahrung hat Susanne Decker-Michalek bereits in der Schulzeit gemacht. Da hatte sie einen Lehrer, der an den Folgen von Kinderlähmung litt und schwerkrank im Rollstuhl saß. „Trotzdem war er dankbar dafür, dass er Gott in seiner Nähe spürte in seinen schwersten Stunden“, erinnert sich die Referentin vom Frauenwerk Hannover am Montag im Gasthaus „Zur Post“ in Neubruchhausen. Und die Zuhörerinnen beim Kreisfrauentreffen hören ihr aufmerksam zu. Das Thema der Veranstaltung: „Danken macht das Herz weit“...
Mit einer Andacht leitet die stellvertretende Superintendentin, Pastorin Katja Hedel, das Kreisfrauentreffen ein. Schon in unserer Kindheit würden wir immer wieder auf die Wichtigkeit des Danke-Sagens aufmerksam gemacht werden. Was manche von uns allerdings auch schon früh als unangenehm empfunden hätten. Hedel zitiert Friedrich von Bodelschwingh: „Dort, wo man für das Kleinste Danke sagt, wird es hell in dem Herzen“ und hebt hervor: „Danke ist ein kleines Wort mit ganz großer Kraft... Und indem ich vor Gott Danke sage, tue ich mir selbst etwas Gutes“.
Susanne Decker-Michalek, unter anderem für die Frauenarbeit im Sprengel Stade zuständig, lässt in ihrem Vortrag viel Selbsterlebtes einfließen und macht deutlich, dass Danke sagen immer noch mehr ist als nur eine Höflichkeitsfloskel. Eher eine Lebensgrundhaltung. Und es gebe im Laufe eines Lebens viele Situationen, in denen Dankbarkeit angebracht ist: „Danke zu sagen heißt, sich zu erinnern, was andere Gutes für mich getan haben. Dank ist etwas, das unser Herz weit macht. Und trotzdem muss es immer wieder geübt werden.“
Die Referentin verhehlt allerdings nicht, dass es auch Unterschiede im Wunsch nach Dankbarkeit gebe. Das gerade bei Mädchen und Frauen eingeforderte „Sag schön Danke und mach einen Knicks“ sehe sie auch als unangenehm und häufig unangemessen an: „Dankbarkeit ist keineswegs mit Unterwürfigkeit zu verwechseln.“
Ihr ginge es mehr um eine grundsätzlichere Dankbarkeit: „Im See schwimmend auf dem Rücken liegen und sagen: Danke, Gott, dass Du mich geschaffen hast, zum Beispiel.“
Mit „Tätowiere Dir am Morgen ein Lobpreis auf den Lippen, am Abend ein Dankgebet ins Herz“ zitiert Susane Decker-Michaelek am Ende noch Sabine Heuser. Der Gitarrenkreis Asendorf unter der Leitung von Teresa Stelter- Diprose erfreut die Besucherinnen mit schöner Musik, bevor der schwungvolle, positive Nachmittag endet.
Die Spenden, die beim Kreisfrauentreffen in diesem Jahr gesammelt wurden, gehen laut Veranstalterin Elisabeth Früchtenicht (Kreisfrauenbeauftragte des Kirchenkreises Syke-Hoya) an die Flüchtlingsarbeit im Diakonischen Werk in der Region.
Dieter Niederheide