Die Wahl zur Landessynode der evangelisch-lutherischen Landeskirche muss im Sprengel Osnabrück zum Teil wiederholt werden. Bei der Briefwahl bis 29. September haben eine Reihe von Wahlbriefen das alte Kirchenkreisamt Syke als Wahllokal nicht erreicht. Die Post hatte einige Briefe nicht in das fünf Tage zuvor nach Sulingen umgezogene Kirchenamt nachgesendet, sondern den Absendern mit dem Vermerk „Annahme verweigert“ zurückgesandt.
Der Leiter des Kirchenamtes in Sulingen Marc-Tell Schimke spricht von einer „Erklärungslücke“ bei der Post, da wiederholt in Sulingen und Syke bei den Postfilialen nach den Wahlbriefen gefragt wurde und auch einige noch in Syke waren. Die Nachsendung der anderen Post in das Kirchenamt nach Sulingen hat geklappt. Da die fraglichen Wahlbriefe somit nicht in die Auszählung einbezogen werden konnten, hat das höchste Leitungsorgan der Landeskirche Hannovers, der Landessynodalausschuss, am Donnerstag entschieden, die Wahl im Bereich des Sprengels Osnabrück für die Liste der „Ehrenamtlichen“ wiederholen zu lassen. Er reagierte damit auf die Anfechtung der Wahl durch acht Wähler und weitere sechs Wähler, die ihre zurückerhaltenen Wahlbriefe als Beweisstücke dem Wahlkreisausschuss übermittelt hatten.
Die Pastoren, Kirchenvorsteher und Kirchenkreistagsmitglieder konnten als Wahlberechtigte in drei Kategorien für das Parlament der Landeskirche wählen: Ordinierte, also Pastoren, beruflich Mitarbeitende und ehrenamtlich Engagierte. Da der Abstand zwischen „gewählt“ und „nicht-gewählt“ bei Pastoren und beruflich Mitarbeitenden sehr groß und damit das Wahlergebnis eindeutig ist, soll hier – so der Landessynodalausschuss – nicht erneut gewählt werden. Nach den Bestimmungen des Synodalwahlgesetzes sind Fehler bei der Wahl nur dann zu berücksichtigen, wenn sie geeignet sind, das Wahlergebnis zu beeinflussen. Bei den Ehrenamtlichen lagen Gewählte und nicht Gewählte enger beieinander, so dass ein anderes Ergebnis denkbar gewesen wäre, wenn man die nicht berücksichtigten Wahlscheine einbezieht.
Der Syker Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder als Vorsitzender des Wahlkreisausschusses geht davon aus, dass die Wiederholungswahl am Samstag, 23. November stattfinden wird.
So werden sich erneut dem Wählervotum stellen: Bibliotheksdirektorin Friederike Dauer aus Osnabrück, die landwirtschaftlich-technische Assistentin Sigrid Dieckmann aus Belm, Speditionskaufmann i.R. Ernst-August Gausmann aus Bad-Essen-Barkhausen, Kauffrau Hildegard Holtorf aus Bassum, Bäuerin Christine Lührs aus Rehden, Äbtissin Britta Rook aus Berge-Börstel, Hauswirtschafterin Renate Paul aus Hoya und Diplom-Kaufmann Stephan Preuß aus Melle. Vier werden gewählt werden. Infos zu den Kandidaten gibt es unter www.Sprengel-Osnabrueck.de/Aktuelles.
Der Sprengel Osnabrück umfasst die evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden in den Landkreisen Osnabrück und Diepholz, sowie neun Gemeinden aus dem Landkreis Nienburg und zwei aus dem Landkreis Oldenburg.
Schulz-Achelis 01.11.2013
Gunnar Schulz-Achelis