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Keiner soll verloren gehen

Nachricht Syke, 19. August 2013
Team Diakoniewoche
Die Diakoniewoche organisieren unter anderem (hinten von links) die Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes Marlis Winkler, die Vorsitzende des Kirchenkreis-Diakonieausschusses Anja Thorns aus Syke und ihre Stellvertreterin Annette Grummt aus Harpstedt, Kirchenkreis-Sozialarbeiterin Katrin Moser aus Syke, Tafelsprecher Wolfgang Buchholz aus Syke und Tafeltheater-Chef Peter Henze aus Arbste, sowie (vorne von links) die Kirchenkreissozialarbeiter Claudia Amend aus Hoya und Rüdiger Fäth aus Diepholz, die Vorsitzende des Diakonieausschusses in der Region Stuhr Bettina Kaiser und Pastor Wolfgang Gerdes aus Kirchdorf. Foto: Gunnar Schulz-Achelis

„Es ist normal, verschieden zu sein“ hat Diakoniegeschäftsführerin Marlis Winkler gesagt, als sie mit ihren Mitarbeitern am Montag das Programm der Diakoniewoche in den Kirchenkreisen Grafschaft Diepholz und Syke-Hoya vorgestellt hat unter dem landesweiten Motto „Mit Unterschieden leben – Inklusion“. Es gehe dabei um Anerkennung und Wertschätzung der Vielfalt, so Winkler, und dies keineswegs nur mit Blick auf Behinderungen. Und so spiegelt das Programm auch Vielfalt wieder mit fünf Gottesdiensten und drei Vorträgen, zwei Kino- und einer Theatervorstellung, zwei Ausstellungseröffnungen, einer Exkursion und einem Sommerfest. Erstmals stellen beiden Kirchenkreise im Landkreis Diepholz ein gemeinsames Programm vor.
Nach Integration folge nun das Konzept der Inklusion, so Winkler: „Alle sind Geschöpfe Gottes und sollen dazugehören. Keiner soll verloren gehen“. Inklusion werde zurzeit vor allem für Schulen diskutiert und eingeführt, beziehe sich aber auch beispielsweise auf Kranke, Demente, Migranten und viele mehr.
„Mit Unterschieden leben“ ist Thema des Gottesdienstes am Sonntag, 1. September 9.30 Uhr in der Kirche Seckenhausen. Eine halbe Stunde später beginnt in der Harpsteder Christuskirche ein Hospizgottesdienst, in dem die bekannte Bremer Professorin Annelie Keil die Ansprache hält, Harpstedter Hospizhelferinnen bei Texten und Gebeten mitwirken und eine kleine Ausstellung über ihre Arbeit zeigen. Am Nachmittag um 16 Uhr zeigt das Tafeltheater unter dem Motto „Leben leben ... mit und ohne ... Krankheit, Arbeit, Geld und Handicap ...“; Ideen, Lieder und Theaterszenen und es gibt dazu „tafeltypisch“ Kaffee und Kuchen im Gemeindehaus Vilsen. „Inklusion war von Anfang an Thema des Tafeltheaters“ sagte Regisseur Peter Henze aus Arbste vom Trägerverein „Land&Kunst“ und lädt Interessierte zum Mitmachen ein: immer freitags von 16 bis 18 Uhr im Gemeindehaus Vilsen, Hohen Kamp.
Die Ausstellung des Sozialverbandes Deutschlands „Ohne Angst verschieden sein“ wird am Montag, 2. September um 16 Uhr in der Kreissparkasse Syke, Mühlendamm 4, eröffnet, unter anderem mit einem Grußwort von Diakonie-Geschäftsführerin Winkler. Um 19 Uhr folgt die Hauptveranstaltung der Woche: Erwin Drefs, Leiter Lebenshilfe Delmenhorst-Oldenburger Land, referiert über „Was ist Inklusion?“ im Gemeindehaus Syke. Im Anschluss werden als praktische Projekte „Schritte der Lebenshilfe Syke in Richtung Inklusion“, sowie inklusiver und exklusiver Konfirmandenunterricht kurz vorgestellt.
Der Film „Der Geschmack von Rost und Knochen“ wird zum Auftakt der sechsten Staffel „Kirche und Film“ am Dienstag, 3. September im Filmhof Hoya und tags darauf in Hansa-Kino Syke jeweils um 19 Uhr vorgeführt. Gezeigt wird die Geschichte einer Sportlerin, die nach einem Unfall beide Beine verliert und „sich zurück ins Leben kämpft. Ein Liebesfilm von brutaler Schönheit“, so Winkler. Der Eintritt kostet 6 Euro, während alle anderen Veranstaltungen freien Eintritt haben.
Was Demenzerkrankte in unserer Gesellschaft bedeuten, berichtet am Donnerstag, 5. September um 19 Uhr Christine Körbel, Geschäftsführerin der Diakonie-Pflegedienste in Syke und Hoya/Eystrup in den Räumen der Tagespflege in der Ferdinand-Salfer-Str. 6 in Syke.
Ein internationales Sommerfest steigt in der Moorstraße Diepholz erstmals am Freitag, 6. September ab 15 Uhr. Mit den Anwohnern mit Migrationshintergrund lerne man durch die unterschiedlichen Lebensentwürfe und –orientierungen Verschiedenheit kennen, so Kirchenkreissozialarbeiter Rüdiger Fäth.
Die 40 Kirchdorfer Hauptkonfirmanden werden am Samstag, 7. September 9.30 bis 13 Uhr einen „Rollstuhl-Führerschein“ machen, nachdem sie an anderen Stationen das Leben im Pflegezentrum Kirchdorfer Heide, Brinkstr. 16 kennengelernt und Ausschnitte aus dem Film „Ziemlich beste Freunde“ gesehen haben.
Den traditionellen gemeinsamen Freiluft-Gottesdienst zum Abschluss der Diakoniewoche im Schlosshof Diepholz feiern die drei unterschiedlichen Diepholz-Heeder Gemeinden am 8. September ab 10 Uhr und Pastor Lutz Korn wird predigen. Zur selben Zeit werden in der Leester Marienkirche die neuen ehrenamtlich Mitarbeitenden der Syker Tafel mit Urkunden im Gottesdienst geehrt. Kaffee und Kuchen in der Tafel-Ausgabestelle Weyhe-Leeste schließen sich an. Pastor Ele Brusermann predigt zur selben Zeit wie Pastor in Ruhe Winfried Pusch zum Thema „Irgendwie anders“ in der Bassumer Stiftskirche. Im Seniorenhaus Anna-Margareta, von-Hünefeldstr. 33 in Diepholz wird an diesem Tag um 14.30 Uhr die Ausstellung „Innenansichten“ mit 26 fast türgroßen Fotos eröffnet. Die Bilder haben Bewohner des Bezirkes Moorstraße selbst geschossen und „mit kurzen, provokanten Wortmarken“ versehen, so Fäth. Das Fotoprojekt des Diakonischen Werkes ist Bestandteil des 60-jährigen Jubiläums des Vereines für Innere Mission Diepholz e.V.. Das gilt auch für den Vortrag von Cecilia Feldkamp vom kath. Erwachsenenbildungswerk in Cloppenburg am selben Ort über: „… in den Schuhen des Anderen gehen“. Am Mittwoch, 11. September spricht sie ab 10 Uhr über den würdevollen und akzeptierenden Umgang mit demenziell erkrankten Menschen.
Die Diakoniewoche schließt mit der traditionellen „Diakonische Exkursion“ am Montag, 23. September. Ab 8 Uhr geht es ab Syke mit Fahrgemeinschaften oder Bus diesmal zu den von-Bodelschwinghschen-Stiftungen Bielefeld-Bethel. Anmeldung im Kirchenbüro Syke unter Telefon 04242/4007 bis spätestens 11.9.. Im Kostenbeitrag von ungefähr 10 Euro ist das Mittagessen eingeschlossen. Die Rückkehr ist am frühen Abend.