Eine Fülle von Eindrücken sammeln Gemeindeglieder und Aktive aus der Region beim 34. Deutschen Evangelischen Kirchentag, der zurzeit bis kommenden Sonntag, 5. Mai 2013 in Hamburg läuft. Der Messestand der Schuldnerberatung mit seinem Spiel „Schuldenfuchs“ ist umlagert und auch der örtliche Bundestagsabgeordnete Axel Knoerig hat am Donnerstagmorgen ein „Spielchen“ gewagt und alle Fragen richtig beantwortet.
Der Syker Kirchenvorstandsvorsitzende Knut Laemmerhirt war unter den 300.000 Besuchern des „Abends der Begegnung“ am Mittwoch zwischen Binnenalster und Hafen an der Elbphilharmonie-Baustelle anzutreffen. Der Kirchensenator, der in der Landeskirche auch als Bauexperte gilt, bemerkt schmunzelnd beim Anblick der Baukräne, dass er mit dem „Kollegen Bausenator“ in Hamburg nicht tauschen möchte. Laemmerhirt ist als Posaunist im Bassumer Posaunenchor, der zusammen mit den Bläsern aus Syke-Barrien und Nordwohlde zu drei Auftritten hier und wohnt bei seiner Schwester in Buchholz. Auch Posaunenchöre aus Harpstedt und Heiligenrode wurden schon in Hamburg gesehen.
Passend zur Kirchentags-Losung „Soviel Du brauchst“ haben wieder Schuldnerberater der Diakonie aus dem Landkreis Diepholz einen Stand beim „Markt der Möglichkeiten“ auf dem Messegelände aufgebaut. Mit 20 Mitarbeitern, darunter 12 Schuldnerberatern aus der ganzen Landeskirche, animieren sie zahlreiche Besucher zum Spiel „Schuldenfuchs“. Eine Jugendliche bekommt die Frage, ob ihre Eltern eine für 70 Euro vom Taschengeld gekaufte Spielkonsole zurückgeben dürfen. Sie lernt, dass mit dem Auszahlen des Taschengeldes ihre Eltern ihr Einverständnis für dessen freie Verwendung gegeben haben und sie daher die Spielkonsole behalten dürfte. Der örtliche Bundestagsabgeordnete Axel Knoerig, der selbst auch Mitglied im Förderkreis der Schuldnerberatung ist, lässt sich auch vom Syker Arzt Dr. Onno Burmann Fragen stellen und zwar für über 25-Jährige aus der Kategorie „Leben“. Knoerig fährt mit 440 Punkten das bislang beste Ergebnis des Tages ein, denn er wusste sogar, dass ein VW-Golf pro Kilometer laut ADAC 43 Cent kostet und dass in einer Nebenkostenabrechnung Kosten für die Instandsetzung von Wegen nichts zu suchen haben. Weitere Spieler sehen auf einer großen Leinwand Fragen in den Rubriken „Sparen“, „Rechte und Pflichten“, „Wohnen“, „Internet und Handy“ oder „Schulden“. Die Förderkreissprecherin Edith Heckmann aus Barrien freut sich über den Zuspruch des Standes und eilt wieder fort, weil sie als Hallenleiterin und Mitglied der Präsidialversammlung zahlreiche Aufgaben beim Kirchentag hat.
Pastor Holger Schmidt aus Seckenhausen war aktiv am Stand „Totalen Offensive“ der christlichen Fußball-Fanclubs. Diese haben das christliche Symbol des Fisches auf ihren Fan-Schals, verpflichten sich zu Respekt, Gewaltfreiheit und wenden sich gegen Drogenkonsum. „Viele Kirchentagsbesucher wissen nicht, dass es christliche Fanclubs gibt“ berichtet Schmidt. Als Werder-Bremen-Fan und –Mitglied hat er mit einem Hamburger Pastoren-Kollegen verabredet, dass im kommenden Jahr beim Auswärtsspiel des HSV in Bremen vorher einen gemeinsamen Gottesdienst der Fans in der Region Bremen geben soll.
Pastor Ele Brusermann aus Leeste zeigte sich beeindruckt vom Eröffnungsgottesdienst auf dem Rathausplatz. Pastorin Anne Gidion hatte zur Losung „soviel Du brauchst“ gesagt, dass man Kinder nicht verwöhnen darf und so auch Gott uns Menschen auch nur soviel gibt, wie man braucht. Busermann traf Ehefrau Dagmar an dem Abend, die mit einem Bus aus der Gemeinde Stuhr für den Abend in die Hansestadt gekommen war. Ele Brusermann kümmert sich um 16 jugendliche Teamer aus seiner Region, die beim Kirchentag als Helfer mitarbeiten.
Ein Bus voller Konfirmanden aus Bassum, Barrien und Heiligenrode fährt am Samstag, 4. Mai in die Elbmetropole zum speziellen „Konfi-Kirchentag“.
Gunnar Schulz-Achelis