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Große Kirchenvorstandswahl

Nachricht Syke, Hoya, 06. März 2012
Kirchenvorstandswahl
Für die Kirchenvorstandswahl werben (von links) Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder und der Vorsitzende des Kirchenkreistages Knut Laemmerhirt. Foto: Gunnar Schulz-Achelis

Nicht nur der Bundespräsident wird am 18. März 2012 gewählt, sondern auch die Kirchenvorstände in Niedersachsen. Bei der alle 6 Jahre durchgeführten Wahl werden im hiesigen evangelischen Kirchenkreis Syke-Hoya aus den 254 Kandidaten 181 in die Kirchenvorstände der 28 evangelischen Gemeinden gewählt und Ende April 65 weitere berufen. Am Sonntag, 18. März, können 69.523 evangelische Wahlberechtigte ab 16 Jahren die neuen Leitungsgremien wählen.

„Kirchennörgler gibt es genug. Wir brauchen Kirchenliebhaber in unseren Kirchenvorständen – Menschen, die mit  Lust am Evangelium und Interesse am gelingenden Leben, mit kreativer Phantasie und Gestaltungsfreude die Schwerpunkte des Gemeindelebens mitbestimmen“ sagte Landessuperintendent Dr. Burghard Krause  kürzlich in einem Interview des evangelischen Pressedienstes.

„Die Kirchenvorstände sind ein wichtiges demokratisches Element unserer Kirche“, ergänzt Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder. Die Kirchenvorsteher trügen gemeinsam mit den Pastoren Verantwortung für Gottesdienst, Unterricht und Seelsorge. In vielen Gemeinden führten inzwischen ehrenamtliche Kirchenvorsteher das Gremium, auch wenn die Pastoren durch ihr Amt automatisch Mitglied seien. „Die Kirchenvorsteher haben zunehmend auch Verantwortung zu tragen als Arbeitgeber, zum Beispiel in der Kirchengemeinde Syke für rund 50 Angestellte in Diakoniepflegedienst, Friedhof, Kindergarten und Kirchengemeinde.“

Knut Laemmerhirt, Kirchenvorsteher früher in Bassum und jetzt in Syke und zugleich Kirchenkreistagsvorsitzender meint: „Jeder hat Gaben, die ihm in die Wiege gelegt sind. Diese gibt der Kirchenvorsteher weiter an die Menschen und für das Gemeindeleben vor Ort“. Nach seiner Erfahrung gilt: „Die Arbeit im Kirchenvorstand ist manchmal anstrengend, macht aber insgesamt Spaß“.

Das Mittel der Berufung – mindestens eine Person aber nicht mehr als ein Drittel – sehen Schröder und Laemmerhirt unter Fachgesichtspunkten. So könne zum Beispiel in einer Kirchengemeinde, wo viele Baumaßnahmen anstehen, eine Person mit entsprechender Kompetenz mithelfen, die vorhandene Sachkenntnis im Kirchenvorstand weiter zu ergänzen. Die Kirchenvorstände entsenden zudem Personen in den Kirchenkreistag und wählen die Mitglieder der Landessynode.

Bei den Kirchenvorstandswahlen gibt es keinen Wahlkampf, keine Parteien oder parteiähnliche Gruppierungen, sondern es ist eine rein personenbezogene Wahl. Je nach Gemeindegröße hat man 3 bis 6 Stimmen, die aber nicht kumuliert werden dürfen, sondern auf verschiedene Kandidaten verteilt werden müssen. 3 Gemeinden im Kirchenkreis haben Wahlbezirke mit je eigenen Kandidaten aus den Ortschaften gebildet. In Landgemeinden mit vielen Ortschaften wie Wechold und Harpstedt ist damit gewährleistet, dass fast alle Dörfer „vertreten“ sind im neuen Kirchenvorstand. Hier haben die Wähler dann nur eine Stimme.

Bis Donnerstag, 15. März kann man bei der eigenen Gemeinde im Kirchenbüro Briefwahl beantragen mit Hilfe der Wahlbenachrichtigung, die jeder bekommen hat, der in der Wählerliste steht. Oder man geht am Wahltag in genau das Wahllokal, das auf der Wahlbenachrichtigung angegeben ist in dem angegebenen Zeitraum. In der seit Jahresbeginn zusammengeschlossenen Gemeinde Heiligenloh-Colnrade wird erstmals in beiden Gemeindehäusern gemeinsam ein Kirchenvorstand gewählt.

Einige Gemeinden lassen sich auch Aktionen einfallen, um Wähler zu mobilisieren: Einige Gemeinden lassen morgens den Vorstellungsgottesdienst der Hauptkonfirmanden feiern, sodass deren Eltern und Großeltern nach dem Gottesdienst gleich wählen gehen können. Andere Gemeinde feiern einen speziellen Gottesdienst zur Kirchenvorstandswahl oder den landeskirchenweiten Bläsersonntag. Mancherorts hat man einen Fahrdienst eingerichtet. Schröder hofft auf eine gute Wahlbeteiligung, die über den im Landesdurchschnitt üblichen 17,3 Prozent liegt. Er ruft die Wähler auf: „Stärken Sie Ihren Kirchenvorstand und Ihre Gemeinde durch Ihre Stimme!“

Die Namen der Gewählten werden noch am Wahlabend ab 19 Uhr im Internet unter www.Kirchenkreis-Syke-Hoya.de veröffentlicht.

Gunnar Schulz-Achelis