„Unser Sohn war enttäuscht: Den ganzen Tag in Eystrup gewesen und abends gab es immer noch kein Eis!“ erzählt Pastorin Tineke Jarecki schmunzelnd, die mit ihrem Ehemann Thies ab Februar 2012 die Pfarrstelle in Eystrup-Haßbergen übernehmen wird vom ersten Besuch in der Samtgemeinde.
Thies Jarecki hat kürzlich Examen gemacht und wird am Sonntag, 19. Februar im 15-Uhr-Festgottesdienst in der Willehadi-Kirche von Landessuperintendent Dr. Burghard Krause ordiniert, also für den Pastorendienst eingesegnet. Ehefrau Tineke ist schon ordiniert und wird vorgestellt. Gemeinsam wird das Pastorenehepaar dann Besuche machen, Gottesdienste gestalten und die vielfältige Gemeindearbeit aufnehmen. „Wir fühlen uns sehr willkommen!“ schildert Tineke Jarecki ihren ersten Eindruck von Gesprächen mit Kirchenvorstehern der Gemeinden Eystrup und Hassbergen – denn für beide Kirchengemeinden werden sie arbeiten. Im verbundenen Pfarramt Eystrup-Haßbergen-Hassel ist Pastorin Karin Haufler-Musiol für Hassel und den kleineren, nördlichen Teil von Eystrup die zuständige Seelsorgerin, Jareckis für den größeren, südlichen Teil von Eystrup und Hassbergen. Zum neuen Team gehört auch Regionaldiakon Florian Elsner, der beispielsweise den Konfirmandenunterricht bereits übernommen hat. Die Familie Jarecki wird im ersten Halbjahr 2012 in das Eystruper Pfarrhaus einziehen.
Die beiden Geistlichen bringen vielfältige Gaben mit. Trotz ostfriesischer Vornamen stammen sie nicht von der Küste. Tineke Jarecki kommt aus Hannover und hat – nach einem Jahr in einer Behinderteneinrichtung mit Kindern in England – in Heidelberg und Göttingen Theologie studiert, wobei ihr die Bibelauslegung von neutestamentlichen Texten besonders Spaß gemacht hat. Im Vikariat, der praktischen Pastorenausbildung in Hameln, denkt sie besonders gerne an die Kinderbibelwoche zurück. Eine zusätzliche Seelsorgeausbildung absolvierte sie, denn: „Ich habe Lust, den Leuten zu begegnen und von ihnen zu hören“. Seit dem ist sie in der Landeskirche im „Evangelischen MedienServiceZentrum“ tätig, koordinierte die große Initiative der Landeskirche und Diakonie gegen Kinderarmut „Zukunft(s)gestalten – allen Kindern eine Chance“. Außerdem arbeitet sie eine Trauerbroschüre und eine Taufbroschüre der Landeskirche aus.
Ehemann Thies Jarecki ist in dem unweiten Verden aufgewachsen und hat in Heidelberg, Jena, Rom und Göttingen studiert. Er ist historisch interessiert und arbeitete schon in Göttingen gerne mit alten Handschriften. Seine Doktorarbeit über den mittelalterlichen Bischofsgeschichtsschreiber „Adam von Bremen“ soll noch in diesem Jahr abgegeben werden. Sein Gemeindevikariat absolvierte der heute 33-Jährige in Hannovers Südstadt und hatte zudem ein Jahr Elternzeit, denn das Paar bringt die beiden Söhne Nanning (fast vier Jahre alt) und den eineinhalbjährigen Jonte mit nach Eystrup.
Aus den Gesprächen ist Kirchenvorstehern hörten die beiden heraus, dass gerne Angebote für die mittlere Generation gesehen werden würden, was sich von der Familiensituation her ja auch anbietet. Und Seelsorge ist ihnen und den Kirchenvorstehern wichtig. Gleich zu Arbeitsbeginn gibt es Anfang Februar eine dreitägige Kirchenvorstandsklausur, in der sicher Manches besprochen werden wird.
Thies Jarecki spielt Tenorhorn und würde zumindest gerne im örtlichen Posaunenchor bei den Proben mitspielen. Seine 34-jährige Ehefrau spielt Gitarre und wird auch im Gottesdienst moderne Lieder selbst begleiten können. In ihren Freizeit fährt die Familie gerne mit ihren Faltbooten und freute sich daher über die Wesernähe ihres neuen Zuhauses.
Gunnar Schulz-Achelis