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Brot für die Welt

Nachricht Syke, Hoya, 23. November 2011
Pastorin Cornelia Harms
Pastorin Cornelia Harms zeigt verschiedene Kartoffelsorten. In Peru wird Bauern geholfen, auf traditionelle Weise wieder die Erdäpfel anzubauen und damit ihre Ernährung zu sichern. Foto: Gunnar Schulz-Achelis

Mit der „tollen Knolle“ wird jetzt in mindestens 16 evangelischen Kirchengemeinden der Region für das Hilfswerk „Brot für die Welt“ geworben. Am kommenden ersten Adventssonntag 2011, dazu Heilig Abend und vielerorts auch in den weiteren Weihnachtsgottesdiensten und Sylvester wird für die Entwicklungsarbeit des evangelischen Hilfswerkes gesammelt.

Anschaulich gemacht wird dies von Hassbergen bis Harpstedt, von Leeste bis Sudwalde mit einem Kartoffel-Projekt aus Peru, wie die Sudwalder Pastorin und Brot-für-die-Welt-Beauftragte des evangelischen Kirchenkreises Cornelia Harms am Dienstag in Syke erläuterte.

Hier gehe es – wie bei allen Brot-für-die-Welt-Projekten – um Hilfe zur Selbsthilfe: „Den Menschen wird das Werkzeug an die Hand gegeben wird, damit sie sich langfristig ihre Ernährung sichern können“.  Merkwürdigerweise lebten nämlich 80 Prozent der fast eine Milliarde hungernden Menschen auf dem Land, was oft auch mit  industrieller und auf Export ausgerichteter Landwirtschaft zu tun habe, so Harms. Auch in Peru sei das Land nach dem Guerillakrieg 1982 bis 1991 kaputt und die Regierung fördert lediglich Exportlandwirtschaft. Die fast 4000 verschiedenen Kartoffel-Sorten haben schon die Inkas angebaut.

„Das Hilfsprojekt hat sich darauf besonnen, dass die Kartoffel ein  gesundes Nahrungsmittel ist und schon lange angebaut wird“, so die stellvertretenden Superintendentin. Mit dem alten Wissen über den Anbau sollen nun wieder alte Kartoffelsorten gepflanzt werden, die auch auf 4000 Meter Höhe und ohne Chemie wachsen, gegen viele Schädlinge resistent und lange haltbar sind und zu verschiedenen Zeiten angebaut werden können. Eigens geschulte Bauern geben ihre Kollegen das alte, verloren gegangene Wissen über den Anbau weiter.  Geräte wie eine Sichel für 10 Euro oder eine Spitzhacke für 20 Euro werden vom Projekt gestellt. Das Projekt läuft bereits seit zwei Jahren sehr erfolgreich und braucht insgesamt 125.305 Euro.

Im evangelischen Kirchenkreis Syke-Hoya werden durch Gottesdienstkollekten und Spenden in der Regel zwischen 60.000 und 90.000 Euro in einem Jahr (nämlich bis zum nächsten ersten Advent) zusammengebracht. Viele Gemeinde haben eigens Brot-für-die-Welt-Spenden-Sammelkonten eingerichtet.

Gunnar Schulz-Achelis