„Sie haben ein Arbeitsfeld, in dem der Bedarf an Aufklärung und Beratung von Tag zu Tag größer wird“, so Harald Imig, Regionaldirektor der Evangelischen Kreditgenossenschaft eG in Hannover.
Bei einem Besuch der sozialen Schuldnerberatung des Diakonischen Werkes kürzlich in Syke informierte der Diplom-Bankbetriebswirt sich über die Arbeit der Beratungsstelle und übergab einen Spendenscheck in Höhe von 1750 Euro für das Präventionsprojekt „Finanzführerschein“. Mit dieser Summe unterstützt die Bank die finanzielle Bildung von Jugendlichen im Landkreis Diepholz, mit der die Schuldnerberatung frühzeitig Kinder- und Jugendliche für den richtigen Umgang mit Geld stark machen will. „Der Bedarf ist sehr groß,“ bestätigte Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder, der sich zusammen mit Schuldnerberaterin Sabine Fischer-Garvey über die Spende freute. Schon viele Jugendliche kommen in eine Verschuldungssituation, weil sie etwa versteckte Kosten der Handy- und Internetnutzung nicht überschauen, erklärte Dr. Schröder. Mit dem Finanzführerschein versuche die Schuldnerberatung des Diakonischen Werkes deshalb, Jugendliche unter 18 Jahren zu erreichen, noch vor ihrer vollen Geschäftsfähigkeit und möglichst bevor Schulden entstehen. Sabine Fischer-Garvey bringt das Projekt seit 2009 im Landkreis voran. Inzwischen arbeitet sie sehr erfolgreich mit Schulen zusammen, geht in 8. und 10. Klassen, klärt über den richtigen Umgang mit Taschengeld und erstem Einkommen, mit Verträgen, Handy und Internet auf. „Besonders beim Spielen, Shoppen oder Musikdownloaden im Netz gibt so viele und immer wieder neue Tücken und Kostenfallen,“ stellt die Diplom-Sozialpädagogin fest. Sie muss ihren Unterricht und ihr Informationsmaterial ständig aktualisieren.
Der Finanzführerschein ist eines von drei kirchlichen und diakonischen Projekten in Niedersachsen, das die Evangelische Kreditgenossenschaft in diesem Jahr aus Mitteln des Gewinnsparens unterstützt. Das Institut gehört zu den drei größten Kirchenbanken in Deutschland. Harald Imig betonte, dass es ein Anliegen seiner Bank sei, denjenigen zu helfen, die andere unterstützen. Mit dem Finanzführerschein werde Arbeit geleistet, die Jugendliche vor Schlimmem bewahren kann, deshalb engagiere man sich hier gern. Für den Finanzführerschein, der nicht zur klassischen Beratungsarbeit der Schuldnerberatung gehöre und auch nicht refinanziert werde, sei die Spende eine wichtige Unterstützung, versicherte Superintendent Dr. Schröder: „Unser Projekt ist abhängig von Spendern und Sponsoren.“
Petra Manke