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Pastorin Herzer verlässt Kirchdorf

Nachricht Heiligenrode, 18. April 2011
Pastorin Helga Herzer
Pastorin Helga Herzer wechselt voraussichtlich im Sommer von Kirchdorf nach Heiligenrode Foto: privat

Pastorin Helga Herzer verlässt Kirchdorf und wird voraussichtlich im August nach Heiligenrode wechseln. Sie folgt mit voller Stelle in Heiligenrode Pastor Roland Kennerknecht, der Ende März in den Ruhestand ging.

Herzer wird am Sonntag, 22. Mai 2011 ihre Aufstellungspredigt im 10-Uhr-Gottesdienst in der Klosterkirche halten. Wenn keine Einwände kommen, würden sie und ihr Mann Pastor Michael Herzer mit den beiden 6- und 8-jährigen Töchtern ins Heiligenroder Pfarrhaus im Sommer umziehen, wobei Michael Herzer zunächst vorwiegend zu Hause bleiben wird. Auf jeden Fall wird nur Helga Herzer mit voller Stelle in Heiligenrode wirken.

Das Pastorenehepaar hatte sich mit wechselnden Anteilen neun Jahre in Kirchdorf die einzige Pfarrstelle dort geteilt. In der Kirchengemeinde mit 3200 Gemeindegliedern hat sie viel bodenständige Pastorenarbeit geleistet: Sie hat mit der Gemeinde vielfältige Gottesdienste gefeiert, zwei bis drei Konfirmandengruppen unterrichtet und Menschen besucht. In besonders guter Erinnerung werden Pastorin Herzer die Konfirmandenfahrten nach Spiekeroog bleiben, die sie zusammen mit einem großen Team immer kurz vor der Konfirmation unternommen hat.

Viel Freude machte ihr die klassizistische Kirche und der Kirchgarten mit alten hohen Bäumen, beides Orte, an denen sie gerne Gottesdienste gefeiert und Konzerte gehört hat. Mit Friedhof, Altenwohnungen und großer Kindertagesstätte drehte sich die Arbeit für Pastorin Herzer aber ebenso um Verwaltung und Personalführung.

Manches Projekt startete Helga Herzer in ihrer Zeit in Kirchdorf. So übte sie beispielsweise im vergangenen Jahr mit vielen Kindern ein Musical zur Geschichte von Bartimäus ein. Viel Spaß machte dabei die Zusammenarbeit mit der Kirchenkreiskantorin und etlichen Ehrenamtlichen; "die Aufführung war ein ´Highlight´ für mich in Kirchdorf", sagt sie. Ein Jugendprojekt eines Kirchenvorstehers, das sie gerne begleitete, war der "Gottesdienst-mal-anders", ein modernes Gottesdienstformat, dass seit drei Jahren in der Gemeinde etabliert ist. Übergemeindlich war Helga Herzer im Kirchenkreisvorstand aktiv. Sehr eindrücklich war für sie der 11-tägige Partnerschafts-Besuch in Baboua, in der zentralafrikanischen Republik im vergangenen Jahr.

„Ich bin Ostfriesin durch und durch“ sagt Helga Herzer schmunzelnd, die bis zu ihrem zweiten Examen evangelisch-reformiert war. Ihren Wechsel in die evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers empfindet sie aber mit den stärkeren Möglichkeiten bei Liturgie, Bildern und Musik als „Gewinn“. Sie studierte Theologie in Bielefeld-Bethel, Tübingen, Rom und Münster.

In Heiligenrode freut sie sich auf die Arbeit im Team mit Pastor Marc Heinemeyer und Diakonin Elfriede Arndt und sie reizt das Zusammenrücken in der „Kirchenregion Stuhr“ mit den Nachbargemeinden Seckenhausen und Brinkum. Ihr gefällt die Mischung von Dorf und städtischem Einfluss in Heiligenrode und Fahrenhorst und das empfindet sie als neue, anregende Herausforderung. Schon beim ersten Besuch in Heiligenrode war sie begeistert von der über 800 Jahre alten Klosterkirche, und „ihrer freundlichen Ausstrahlung“, so Herzer.

Der Zeitpunkt für einen Wechsel sei günstig, weil die jüngere Tochter Carlotta dann gleich in Heiligenrode eingeschult werden könne. In ihrer Freizeit kommt Herzer ohne Fernseher aus, singt stattdessen gerne und liest Krimis und Romane. Auch arbeitet sie gerne im Garten.

Der Heiligenroder Kirchenvorstand hat bereits der Ernennung  der Hannoverschen Landeskirche zugestimmt und würde sich über eine Zusammenarbeit freuen. Wenn nicht nach ihrer Aufstellungspredigt Gemeindeglieder innerhalb einer Woche schriftlich und begründet Zweifel an der Lehre, pastoralen Befähigung oder Lebenswandel von Pastorin Herzer erheben, wird sich die Familie im Sommer 48 Kilometer weiter nördlich neu ansiedeln.

Gunnar Schulz-Achelis