Die Auseinandersetzung mit Sterben und Tod ist in den letzten Jahrzehnten für viele Menschen ein Thema geworden. Seit über 30 Jahren nimmt sich die Hospiz-Bewegung dieses Themas an. Seit den 80er Jahren engagieren sich Menschen ehrenamtlich in der Hospizarbeit, um durch die Begleitung von Schwerstkranken und Sterbenden in dieser letzten Lebensphase beizustehen.
Derzeit lassen sich in den Kirchenkreisen Grafschaft Diepholz und Syke-Hoya elf Frauen und ein Mann zu ehrenamtlichen Hospizhelfern ausbilden. Es ist der erste überregionale Kurs, der von den Hospizgruppen aus Syke, Twistringen und Sulingen angeboten wird. „Die Nachfrage war sehr groß“, freut sich Klaus Kolbe von der Sulinger Hospizgruppe während des ersten Treffens des Ausbildungskurses in Twistringen. „Ich möchte mich selbst mit dem Tod befassen und persönliche Erfahrungen einbringen“, erklärt eine Teilnehmerin ihre Motivation den Kurs zu besuchen und eine andere ergänzt: „Die Hospizgruppe bietet die Möglichkeit, im geschützten Raum über Tod, Trauer und Sterben zu reden.“
Bis Ende April 2012 wird die Ausbildung für die neuen Hospizhelferinnen und -helfer dauern. Bis Ende Juni läuft zunächst der Grundkurs. Hier geht es um die Handlungsebene der Begleitung. Konkrete Erfahrungen in der Begleitung pflegebedürftiger, kranker und alter Menschen werden die künftigen Hospizhelfer dann in einem dreimonatigen Praktikum sammeln, dass im August beginnt. „Das Praktikum verschafft den Teilnehmenden erste Erfahrungen in der konkreten Situation der Begleitung“, so Klaus Kolbe. Die letzte Phase der Ausbildung beginnt im Rahmen des Vertiefungskurses im Januar 2012. „Wann dann für die neuen Hospizhelferinnen und -helfer die erste konkrete Begleitung ansteht, wird sich zeigen. Fest steht, dass die Gruppenmitglieder in ihre erste Begleitung mit einem erfahrenen Hospizhelfer gehen“, berichtet Heide Wolter von der Syker Hospizgruppe.
Nach dem Abschluss der Ausbildung verpflichten sich die Teilnehmenden den jeweiligen örtlichen Hospizgruppen zwei Jahre ehrenamtlich zur Verfügung zu stehen.
Der Kurs wird zu zwei Drittel von der evangelischen lutherischen Landeskirche Hannover und zu einem Drittel von den Kirchenkreisen Syke-Hoya, Grafschaft Diepholz und den Maltesern finanziert. Aufgrund der großen Nachfrage wird am 27. August ein weiterer Ausbildungskurs beginnen. Informationen gibt Klaus Kolbe unter 0 42 72 / 96 33 15.
Thorsten Runge