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Pfadfinder informierten Eltern

Nachricht Vilsen, 12. Dezember 2010

Nachdem Missbrauchsfälle durch einen Pfadfindergruppenleiter am Freitag, 26. November bekannt geworden waren, hatten die Vilser Pfadfinder die Eltern aller Gruppen zu einem Gesprächsabend ins Vilser Gemeindehaus eingeladen. 30 Pfadfindereltern waren gekommen und alle zehn Pfadfindergruppenleiter.

Die Gruppenleiter sagten den Eltern: „Es tut uns leid, was passiert ist. Wenn heute ähnliches geschehen würde, würden wir sicherlich anders reagieren“. Bereits im Sommer hatten die Gruppenleiter durch eine Mutter von einem Missbrauchsfall gehört. Sie unterbanden den weiteren Kontakt des beschuldigten Gruppenleiters zu den Kindern und versicherten sich, dass er sich bei der Polizei selbst angezeigt hat. Da die Mutter des Opfers wie auch die Pfadfinder von einem Einzelfall ausgingen, ließen es die Gruppenleiter in Absprache mit der Mutter des Opfers dabei bewenden. Zudem erklärten die Pfadfinder, dass Ortspastor Christoph Gamer erstmals von einer Mutter am Freitag, 26. November von der Sache hörte. Er hatte daraufhin am selben Tag den Superintendenten, die Kirchenvorstände der beiden Kirchengemeinden, das Landeskirchenamt und die Polizei informiert und die betroffenen Eltern zum Gespräch eingeladen.

Die Gruppenleiter erläuterten noch mal das Vorgehen der Pfadfinder und der Kirchengemeinden Bruchhausen und Vilsen. Vor der Presse habe man die Eltern der beiden betroffenen Gruppen auf einem Elternabend informiert.

Die stellvertretende Bundesführerin der Christlichen Pfadfinderschaft Deutschlands e.V. (CPD) Natascha Schieferstein erläuterte am Freitag, dass bei den Pfadfindern an Material für Gruppenleiter zum Thema Kindeswohlgefährdung gearbeitet werde. Darunter ist eine Arbeitshilfe für Gruppenleiter, in der Muster für Gruppenstunden zum Thema enthalten sind. Zusätzlich werden alle Mitglieder und Erziehungsberechtigten bundesweit in der kommenden Woche über vorhandene Konzepte in der CPD und Ansprechpartner informiert.

Pastor Christoph Gamer moderierte den Abend und ermunterte die Eltern zum Gespräch: Manche Eltern kritisierten, dass die Gruppenleiter schon im Sommer die Eltern hätten informieren müssen, andere fanden: „Wir hätten wohl in der gleichen Situation genauso gehandelt“. Viele betonten: „Wir wollen, dass die Arbeit weitergeht. Wir haben weiterhin Vertrauen in euch und eure Arbeit und werden unsere  Kinder auch weiterhin an den Gruppenstunden und Lagern teilnehmen lassen“.  Die Vilser Pfadfinder wollen darum ihre Arbeit mit Gruppenstunden und Freizeiten in vollem Umfang weiterführen.

Gunnar Schulz-Achelis