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Ode an die Sprache des Herzens

Nachricht Bassum, 04. Oktober 2010

Stiftskirche: Zahlreiche Gäste bei Festakt zur Gründung der Kirchenmusikstiftung im Landkreis

Der Gospelchor Weyhe
Der Gospelchor Weyhe forderte das Publikum auf: „Come, let us sing“. Foto: Kreiszeitung

BASSUM (Kreiszeitung-luz) · Ihre Unterschriften machten es offiziell: Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder und Kirchenkeisvorsteherin Hildegard Holtorf aus Bassum unterzeichneten am Freitagabend in der Bassumer Stiftskirche die Gründungsurkunde der Kirchenmusikstiftung im evangelischen Kirchenkreis Syke-Hoya.

Damit hat die Stiftung zur Förderung der geistlichen Musik im Kirchenkreis das prägnante Gründungsdatum „1.10.2010“. Zahlreiche Gäste verfolgten den Festakt und genossen ein abwechslungsreiches Programm.

„Ruiniert unsere Landeskirche!“ Mit dieser nicht ganz ernst gemeinten Aufforderung warb der Harpstedter Pastor Gunnar Schulz-Achelis um Spenden für die Stiftung. Hintergrund dieses Gedankenspiels ist die Zusage von Kirchenkreis und Landeskirche, jeden bis Juni 2011 gespendeten Euro zu verdoppeln.

Wortgewandt und witzig führte Schulz-Achelis durch das musikalische Rahmenprogramm, das mit Informationen zur Kirchenmusikstiftung ergänzt wurde. 220.000€ bilden bereits einen soliden Kapitalstock der Stiftung, die die Landeskirche gezahlt hatte.

„Das war das so genannte Hochzeitsgeld“, beschrieb Schulz-Achelis die Zuwendung zum 2001 durchgeführten Zusammenschluss der Kirchenkreise Syke und Hoya. „Es war keine Liebesheirat, aber mit der Zeit lernt man sich kennen und schätzen – und nun wird uns nach neun Jahren ein Kind geboren“, fügte er lächelnd hinzu.

Den Zweck der Kirchenmusikstiftung erläuterten Schulz-Achelis und Pastor Joachim Deutsch in einem Zwiegespräch. Auf die Frage von Schulz-Achelis, weshalb sich „Deutsch“ in der Stiftung engagiere, erhielt er die zweideutige Antwort: „Ich gehe als Fundraiser gern stiften.“ Deutsch begründete sein Mitwirken aber auch mit der Liebe zur geistlichen Musik: „Musik ist die Sprache des Glaubens und des Herzens.“ Auch Superintendent Schröder hatte in seinem Grußwort die Bedeutung der Musik hervorgehoben: „Mit anderen zu musizieren gehört für mich zum Schönsten, das es gibt.“ Chöre und Instrumentalgruppen brächten die Menschen zusammen: „Helfen Sie mit, dass die Kirchenmusik in unserem Kreis lebendig bleibt“, appellierte er an die Gäste.

Ähnlich äußerte sich Kreiskantor Siegfried Rohlfing: „Kirchenmusik ist eine Art Lebensmittel, ohne das Sie nicht leben können.“ Und als er die etwa 130 aktiven Musiker, die den Konzertabend gestalteten, ansprach: „Sie würden hier nicht sitzen, wenn Sie das nicht jede Woche bräuchten“, erntete er zustimmenden Applaus.

Wie unterschiedlich Kirchenmusik sein kann, bewiesen die Mitwirkenden eindrücklich.

Die Bassumer Kantorei trat mit einem Repertoire der geistlichen Musik aus dem 19. und 20. Jahrhundert auf. Christiane Fecke (Sopran) und Ina Dannemann (Flöte) zeigten mit der Solokantate „Ich hebe meine Augen auf“ von Georg Philipp Telemann unter der Leitung des Kreiskantors (Cembalo) ihr Können. Der von Elisabeth Geppert geleitete Gospelchor Weyhe animierte das Publikum zum Mitklatschen, dabei zeigte Thorsten Penning mit „In this house“ Soloqualitäten. Dietrich Wimmer dirigierte Bläser aus dem gesamten Kirchenkreis zusammen mit der Trommelgruppe „KiJuE“ aus Vilsen und erzeugte damit eine fröhliche Stimmung in der Stiftskirche.

Die anfänglichen Aufrufe der Initiatoren zeigte offenbar Wirkung: Die aufgestellte Spendenbox füllte sich zusehends. Wie Schulz-Achelis mitteilte, befanden sich am Ende des Abends 1073,75 Euro darin.
Weitere Infos über die Stiftung unter www.kirchenmusikstiftung.net

Kreiszeitung