„Menschen in Kamerun verstehen sich als Teil der Gemeinschaft und weniger als Einzelperson“ sagte Diakonin Elisabeth Früchtenicht kürzlich in Leeste. Um das afrikanische Land, seine wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die Situation der Frauen dort ging es bei der Vorbereitung auf den Weltgebetstag, der auch im evangelischen Kirchenkreis Syke-Hoya in vielen Gemeinden am Freitag, 5. März ökumenisch gefeiert wird.
Bei den Vorbereitungstreffen kürzlich im Leester Gemeindehaus bekamen engagierte evangelische und katholische Christinnen von Christa Hühne und Diakonin Früchtenicht von der Kreisarbeitsgemeinschaft der Frauen im Kirchenkreis und Karin Rosenbaum aus Nordwohlde zahlreiche Anregungen für die Feier des Gottesdienstes in ihren jeweiligen Gemeinden. Sie zeigten Bilder der Frauen aus Kamerun und gaben Länder-Informationen zu dem afrikanischen Staat.
Die drei Frauen erläuterten das Titelbild: "Lob dem Ewigen" von Reine Claire Nkombo, Yaoundé/Kamerun in einem Anspiel: In dem Bild verschwimmen Himmel und Erde, Zeitliches und Ewiges und selbst afrikanische Tiere wie Zebras und Giraffen stimmen in das Lob Gottes ein. Rosenbaum ermunterte die Teilnehmerinnen des Vorbereitungstreffens, ein Begrüßungsritual nach dem Vorbild aus Kamerun mit dem Anbieten von Kokusnuss-Stücken und Erdnüssen auszuprobieren.
Brigitte Poppe aus Seckenhausen sang mit den 45 Frauen in Leeste die Lieder der Liturgie, die für die Gottesdienstfeiern weltweit in diesem Jahr Frauen aus Kamerun entwickelt haben.
Karin Rosenbaum berichtete, dass ungefähr jeweils ein Viertel der 18 Millionen Bürger - in 250 Sprach- und Volksgruppen - evangelisch und katholisch sind. Das Land stand mal unter deutscher, englischer und französischer Kolonialherrschaft.
Karin Rosenbaum und die „Kreisfrauen“ schlugen beim dem Vorbereitungstreffen vor, die etwas textlastige Liturgie durch Bilder anzureichern und den Schwerpunkt auf Psalmen zu legen, zumal das Motto der Psalmvers „Alles was Atem hat, lobe den Gott“ ist. Und – wie es der Zufall will – prangte genau dieser Vers aus Psalm 150 über der Bühne im Saal im Leester Gemeindehaus.
Rosenbaum gab Informationen über Psalmen mit Hilfe von Frage- und Antwortröllchen, die an den Tischgruppen besprochen wurden. Dann nahm sich jede Frau aus beschrifteten Körbchen einen Themenpsalm – etwa zu Gefühlen wie Freude, Wut, Klage – las ihn leise, dann laut und ließ ihn sich schließlich von einer Nachbarin zusprechen. Ein großes Gemurmel entstand so im Leester Gemeindesaal.
In den meisten Gemeinden im evangelischen Kirchenkreis Syke-Hoya, wird am Freitag 5. März abends der Weltgebetstag – oft auch ökumenisch – von örtlichen Frauen gefeiert.
Gunnar Schulz-Achelis