Meike Müller wird Pastorin in Schwarme ab Februar. Erstmals eine Pastorin bekommt die evangelische Kirchengemeinde Schwarme. Pastorin Meike Müller wird Anfang Februar in das Pfarrhaus nach Schwarme umziehen und im Festgottesdienst am Sonnabend, 6. Februar um 15 Uhr für ihren Pfarrdienst ordiniert, also durch Landessuperintendent Dr. Burghard Krause eingesegnet.
Es ging jetzt alles ganz schnell: Am Mittwoch erfuhr die jetzige Vikarin Müller von der Stelle in Schwarme und traf am Freitag Regionalbischof Krause in Osnabrück, Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder in Syke, der sie gleich mitnahm nach Schwarme in eine Sonder-Kirchenvorstandsitzung und vorstellte. Einstimmig votiert das Leitungsgremium für die 29-jährigeTheologin. „Es ist eine nette Person und passt gut in unsere Gemeinde“ sagt Helga Kehlenbeck, Kirchenvorstandsvorsitzende in Schwarme. Ganz bewusst wollte man eine motivierte Pastorin auf Probe, die mit einer Dreiviertel-Stelle ihren Dienst versehen wird. Alle Beteiligten sagen unisono, dass man sich auf die Zusammenarbeit freut.
Aufgewachsen ist Meike Müller in Hannover-Marienwerder, wo sie im Kindergottesdienst ehrenamtlich und in der Altenpflege im Kloster angestellt mitgearbeitet hat. Es reifte irgendwann der Wunsch, Pastorin zu werden und im Theologiestudium in Göttingen lagen Schwerpunkte in den Fächern „Neues Testament“ und „Systematische Theolgie“, wo es darum geht „große Themen wie Gott und die Welt denkerisch zu verstehen“ sagt sie. Außerdem war sie von der Andersartigkeit orthodoxer Theologie, der Mystik und der Gottesdienste fasziniert.
Die praktische Ausbildung im Vikariat schloss sich direkt an im Predigerseminar im Kloster in Loccum, in der ländlichen Gemeinde St. Jürgen bei Lilienthal und der städtischen St.-Michael-Gemeinde in Nienburg. In St. Jürgen war sie während der ersten großen Milchkrise und kümmerte sich auch seelsorgerlich um die Milchbauern in der Gemeinde. Besuche bei Menschen zu unterschiedlichen Anlässen – Geburtstag bis Trauerfall – sah sie als einen Schwerpunkt im Vikariat und die Gestaltung von Gottesdiensten. Natürlich leitete sie auch Gruppen, etwa Bibelkreis, Jugendgruppe oder Seniorenkreis während der Ausbildung.
In Schwarme wünschen sich auch Gruppen von ihr theologische Begleitung, so hat sie erfahren, und die Vorkonfirmandengruppe wird mit ihr im Februar starten. „Was möchte die Gemeinde, was sind die Anliegen?“ Mit solche Fragen möchte Meike Müller gerne – und dabei ist sie kontaktfreudig – sich unter die Gemeindeglieder mischen und dann schauen, was man gemeinsam auf die Beine stellen kann. Gerne wird sie auch Leute mit den Fahrrad besuchen oder Kontakte auch zufällig beim Einkauf knüpfen. „Möglichst nah dran“ möchte die Seelsorgerin sein, auch um in ihren Predigten dann die Menschen wirklich ansprechen zu können.
In ihrer Freizeit liest die junge, angehende Pastorin gerne „alles mögliche“, auch Romane. „Ich freue mich drauf“, sagt sie mit Blick auf Schwarme.
Gunnar Schulz-Achelis